

Toko, die Nachbarin
Toko kommt aus einer kleinen Hühnergruppe direkt aus der Nachbarschaft, wurde dort allerdings von den anderen immer wieder «verpickt» und durfte darum zu uns übersiedeln. Unsere Annahme war, dass Toko rangniedrig ist und deshalb von den anderen ausgeschlossen wurde. Also kam sie zu unserem Güggel Glossi in die kleine «Gemobbten-Gruppe». Sehr schnell war jedoch ersichtlich, dass sie dort den netten Hühnerdamen das Leben mit ihrer doch eher rebellischen und frechen Art schwer machte.
Also zügelten wir sie in eine kleine Gruppe mit viel Platz und drei Junghähnen, die für Ruhe sorgen, wenn sich die Damen mal wieder anzicken.
Hier fühlt sich Toko nun wohl und wird langsam zur kleinen Schönheit mit wieder glänzenden Federn.
Silvie, die Bio-Dame
Silvie kommt aus einem Biofreilandstall und hatte sich dort das Bein gebrochen. Da auch in diesen Ställen ca. 2000 Legehennen leben und somit aus Kostengründen nur Stichkontrollen möglich sind, blieb der Bruch unbemerkt, so dass das Bein schief zusammenwuchs. Silvie lässt sich jedoch von ihrer Einschränkung nicht unterkriegen. Munter stelzt sie über den Hof und wenn es dann doch mal schnell gehen muss, weil etwas Leckeres auf dem Miststock lockt, dann kann sie auch den Renn-Hüpf-Gang einlegen.
Sie ist ein echter Freigeist, der uns Tag für Tag mit seiner kompromisslosen Haltung ein Lächeln entlockt.


Stracciatella, die Minorka Henne
Stracciatella ist zusammen mit Nera aus einer Beschlagnahmung zu uns gekommen.
Die beiden waren recht scheu und haben erst nach einiger Zeit vertrauen gefasst.
Ursprünglich kommt diese rasse aus Spanien und war bis zur Verdrängung durch Hybrid Hühner in Europa weit verbreitet.
Unsere Stracciatella sah anfangs aus wie Nera und wurde in jeder Mauser mehr weiss. Das heisst Leuzismus und kommt offenbar in der Tierwelt immer wieder vor.
Leuzismus ist ein natürlicher Gen Defekt und verhindert, dass Haut und Gefieder farbbildene Zellen enthalten. Inzwischen ist Stracciatella nun ganz weiss und eher eine Bianca geworden.
Sieda, die Prinzessin
Jeden Abend machen es sich unsere rund 50 Hühner in den beiden grossen Hängern gemütlich und freuen sich auf ihre Nachtruhe. Nur nicht Sieda! Offensichtlich hält sie es für eine Zumutung, mit dem Fussvolk nächtigen zu müssen.
Zu Beginn setzten wir sie also in eine separate Box, um ihr eine standesgemässe Bettstätte zu gewährleisten. Inzwischen hat sie sich mit Romeo angefreundet und entschieden, dass die Kaninchenvoliere der für sie beide geeignete Ruheort ist.
Ob Romeo nun ihr Prinz oder Leibeigener ist lässt sich nicht sagen; jedoch sind die beiden unzertrennlich, was uns sehr freut.
Juli, die Lebensfrohe
Im Winter 2020 durfte Juli zu uns ziehen, da sie in der kleinen, privaten Hühnergruppe von den anderen Hühnern ausgeschlossen wurde. Zu Beginn war sie sehr zerzaust und verängstigt. Mittlerweile hat sie sich sehr gut eingelebt und sich zu einer schönen und lebensfrohen Dame entwickelt.
Wer oder was Juli ist, weiss vielleicht nicht mal sie selber? Jedenfalls kein Huhn, das ist sicher.
Hühner interessieren Juli absolut nicht, sie ist Tag für Tag bei den Pferden unterwegs und würde auch da übernachten. Allerdings ist das wirklich zu gefährlich, nicht nur wegen den Füchsen, nicht jedes Pferd weiss, dass Juli kein Huhn und ihnen ebenbürtig ist. So holen wir die hübsche Abend für Abend rein in ihr Séparée, und tragen sie morgens wieder zu ihren Freunden raus.
Stello
Stello ist zusammen mit seinen beiden Brüdern im Sommer 22 zu uns gekommen.
Die Kinder einer Freundin aus unserer Jugendzeit haben die drei stattlichen Jungs irgendwo gerettet und mit nach Hause gebracht.
Mit dem Erwachsen-werden der Jungs hat der bisherige Güggel der bestehenden Hühner Familie die drei weg getrieben und es wurden Lösungen gesucht.
Schlussendlich kamen die drei eines Nachmittags zu uns, nicht wie gewohnt in Kartons, sondern in den Armen der Kinder auf dem Rücksitz des Autos.
Auch bei uns ist freier Güggel Platz etwas Mangelware, viel zu viele Anfragen haben wir Jahr für Jahr.
Somit sind die drei in die Junggesellen-Gruppe unserer Truthähne gezogen.
Das war für alle ganz ok, ausser für Stello.
Der grosse und schwere Güggel ist immer wieder aus dem Gehege entwischt, wie genau wissen wir nicht, mögliche Durchschlupfe wurden zugemacht, am nächsten Tag fand Stello eine neue Lösung.
Da er sich mit den anderen Güggel um die schönste Dame etwas uneinig war, konnte er nicht draussen bleiben, zu schwerfällig ist er unterwegs und zieht so den kürzeren.
Als im Herbst unser Tweety wegen eines Tumores während der OP eingeschläfert werden musste, hat Stello die Chance genutzt und ist schnurstracks bei dem nun alleinstehenden Damen eingezogen.
Inzwischen ist Stello Tag für Tag mit den Damen auf dem Hofplatz unterwegs. Die Damen sind mässig begeistert von ihm, dabei ist er sehr charmant und zeigt ihnen stets feine Köstlichkeiten die er findet.
Wir finden Stello super und hoffen, das sein Charme immer mehr bei den Hühnern Damen ankommen kann.

Oswald, der Mächtige
3 Güggel-Brüder wurden uns von Landwirtschaftsstudenten gebracht, da sie Teil einer Studie waren und danach nicht mehr gebraucht wurden. In der Studie wurde das Wachstum der konventionellen Linie (Ross 308, welche in knapp 40 Tagen auf das 50-fache ihres Geburtsgewichtes kommen) mit jener der Bio-Linie (Hubbard 747, welche sicher 63 Tage brauchen, um auf 1,85 kg Schlachtgewicht zu kommen) bei gleicher Fütterung verglichen.
Nach zwei Monaten sollten alle geschlachtet werden, jedoch setzten sich ein paar Studenten dafür ein, einen Platz für die Hähne zu finden und so landeten vier von ihnen bei uns. Der Vierte lebt mittlerweile bei unserer Freundin Fränzi und ihren Hühnerdamen in Stüsslingen.
Bereits bei Ankunft im Alter von 2 Monaten waren diese Hähne deutlich grösser und schwerer als unsere ausgewachsenen Legehennen! Wir hoffen, dass diese drei imposanten Herren trotz ungünstiger Zuchtvoraussetzungen uns noch lange und gesund erhalten bleiben.
Nera, die Minorca Henne
Nera ist zusammen mit Stracciatella aus einer Beschlagnahmung zu uns gekommen.
Die beiden waren recht scheu und haben erst nach einiger Zeit vertrauen gefasst.
Ursprünglich kommt diese rasse aus Spanien und war bis zur Verdrängung durch Hybrid Hühner in Europa weit verbreitet.
Durch die grosse, weisse Ohrscheibe und ihre glänzende, schwarze Farbe fällt Nera unter den Damen auf.


Jorge Federico Carreras, der Stolze
Nomen est Omen, wie man bekanntlich sagt und so wurde aus dem Traum, eigene Küken zu haben, doch irgendwie ein Alptraum.
Doch von Anfang an:
Eine kleine Schar Brahmahühner mitsamt dem Hahn Jo-Hahn lebten glücklich und zufrieden in unserem Hühnerhof. Ein Huhn wurde gluckig und begann zu brüten und da ich schon immer Blauleger haben wollte, organisierte ich blaue Eier, die das Brahmahuhn ausbrüten sollte. Aus 10 Eiern pickte sich nach ca. 30 Tagen ein kleines Küken. Herzig anzuschauen, so flauschig und lieb. Bald folgte es seiner Mama überall hin. Als zu sehen war, dass es sich um einen kleinen Güggel handelte bekam er den Namen: Jorge Federico Carreras. Ein stolzer Name für einen kleinen Güggel, aber Nomen est Omen. Der Kleine mauserte sich zu einem sehr stolzen Hahn, der im Hühnerhof ab sofort die Alleinherrschaft beanspruchte. Sein Ziehvater Jo-Hahn wurde aufs gröbste von ihm bedrängt. Obwohl dieser viel grösser und sicher auch kräftemässig überlegen war, wehrte er sich gegen die Angriffe von Jorge nicht. Als Jo-Hahn eines Tages blutüberströmt in der Ecke kauerte, war klar, einer von beiden muss gehen. Die Wahl fiel auf Jorge, denn er war der "Neue". So begann die Suche, aber Jorge wollte niemand haben. Wir wurden bei Jo-Hahns Vorbesitzern fündig, dieaber nur Jo-Hahn zurücknehmen wollten und so zog er mit 2 Brahmahennen zurück zu ihnen. So war Jorge endlich Alleinherrscher in seinem Hühnerreich. Leider starben ein paar Hühner und so holten wir uns wieder ein paar Abgabetiere. Darunter auch ein junges Brahmahuhn, was sich leider als Hahn entpuppte. Als dieser nun erwachsen wurde, begann der Hahnenkampf erneut. Jorge duldete keinen weiteren Nebenbuhler und begann wieder mit Angriffen, die nicht unblutig blieben. Leider wehrte sich auch dieser Güggel nicht und Jorge begann immer stärker auf ihn einzuhacken. Da haben wir den Entschluss gefasst, Jorge einen neuen Platz zu suchen. Leider wollte ihn keiner haben aber in der Suppe sollte er auch nicht enden. Nach langer Suche, erhielten wir zum Glück die Adresse vom Wendy-Hof, an die wir uns wendeten und wo Jorge bis heute ein tolles neues Zuhause gefunden hat.
Das ist der Bericht von Claudia und Martin, diese sind auch ihrer Verantwortung bewusst und haben sich entschieden für Jorgen lebenslang die Patenschaft zu übernehmen. Das ist leider nur selten der Fall, umso mehr schätzen wir diese Einstellung.
Chicca, die Neugierige
Chicca ist zusammen mit ihren vier rotbraunen gefiederten Mitbewohnerin zum Wendys Lebenshof gekommen. Die ca. fünf Jahre alten fünf Ladys mussten ihrem Zuhause wegen baulichen Massnahmen weichen und wären vermutlich zum Schlachthof gekommen. Hier auf dem Wendys Lebenshof haben die fünf Damen schnell neue Freundinnen und Freunde gefunden. Die neugierige Chicca und ihre vier Mitbewohnerinnen, welche übrigens das Ausbüxen zu ihrem grossen Hobby gemacht haben, dürfen nun hier bei ihren neue Freundinnen und Freunde bis an ihren Lebensende ein glückliches sorgloses Hühnerleben führen.
